Wenn ich groß bin, werde ich Prinzessin

Was wolltest du werden, wenn du groß bist? Pilotin, Tierschützerin, Kanzlerin? Und, hast du deinen Traum wahr gemacht?

Ich habe mich neulich mit einem Kollegen über die Zukunftspläne unserer Kinder unterhalten. Und dann kamen wir auch darauf zu sprechen, was wir denn als Kind oder Jugendliche mal werden wollten.

Ich wollte entweder Meeresbiologin werden und Wale erforschen und schützen oder Theologie studieren. Die Meeresbiologie scheiterte dann daran, dass mir Bio in der Schule nicht wirklich Spaß machte und ich viel zu viel Angst hatte und habe, um im tieeeeeefen Meer mit diesen wunderschönen, riesigen Tieren zu tauchen.

Und habe ich Theologie studiert? Nö. 😀 Damals war ich noch katholisch und da stehen einem auch jetzt noch als Theologie-studierte Frau nicht alle Wege offen. Ich erzählte meinem Kollegen, dass ich, wenn ich damals schon evangelisch gewesen wäre, wahrscheinlich Theologie studiert hätte und Pastorin geworden wäre. Seelsorgerin.

An diesem Punkt kam ich ins Nachdenken.

Bisher waren diese beiden Berufe Jugendwünsche, die ich nicht erfüllt und stattdessen etwas anderes gemacht habe. Aber beim Wort „Seelsorgerin“ regte sich etwas in mir.

Was mache ich heute als 45-jährige erwachsene Frau? Ich habe Informatik studiert und arbeite in der IT als Consultant, Trainerin und Change Managerin.

Veränderungsbegleiterin. An-die-Hand-Nehmerin. Glücklich-Macherin. Helferin. Austauscherin. Schnackerin & Netzwerkerin. Nach-Unterstüzungsmöglichkeiten-Forscherin. Probleme-Aufnehmerin. Lösungsfinderin. Zuhörerin. Seelsorgerin.

Bin ich meinem Wunsch vielleicht doch treu geblieben? Erforsche ich unbekannte, wunderschöne Welten und helfe den Menschen dabei, ihren Weg darin einfacher gehen zu können? Scheint so. Scheint so, als hätte ich schon als Jugendliche gewusst, was mein „Why“ ist, das mich antreibt. Also mein „Warum tue ich das, was ich tue“. Scheint so, als schwämme ich voll und ganz in meinem Element.

Scheint so, als müssten wir vergangenen Wünschen und Träumen nicht nachtrauern, sondern als könnten wir einmal kurz auf unser Leben schauen und feststellen, dass wir sie uns erfüllt haben. Oder?

Und wie ist das bei dir? Wer bist du geworden? Erzähle mir deine Geschichte! Ich freue mich darauf.